Es ist in jedem Kinde schon
ein Graukopf angelegt.
In jeder Liebe steckt schon
das Verlassen.
Die Wandrerin, die sich voll Hast
von Jung zu Alt bewegt,
kann das, was heut sie liebte,
morgen hassen.
Erfüllt von liebendem Moment
und schönster Illusion:
Die Wandrerin, sie hält ihr Kind an
ihrer Brust.
Der Tod, der mürbe alte Mann,
wartet geduldig schon.
Doch er, der weiche Bleiche, findet
keine Lust.
Denn nicht einmal der Sensenmann
Hat wohlverdiente Ruh.
Die Knochenfinger fallen
auf die Erde.
Und sie verwesen, modern morsch
Und wandeln immerzu
Ihre Gestalt, dass daraus
Leben werde.
Drum Wandrerin, halt still dein Kind
auf deinem Arm.
Vielleicht kannst du sie sehen,
die Gestalten,
die Menschen, die es einst mal sein wird.
Staune warm.
Dann gib es her. Du kannst es ja
nicht halten.
Was für ein Text!
So derbe wahr wie sanft poetisch,
so traurig wie tröstend.
Sehr fein!